Tag 6 – 28.05.19
Heute Morgen begleite ich Joan zur Arbeit und mache mich dann wieder zurück nach Hause, wo ich mich noch einmal ein wenig hinlege. Mein Rücken ist in den letzten Tagen aufgrund des harten B(r)ettes, und/oder der ausgesessenen Couch zu meiner persönlichen kleinen Vorhölle geworden.
Da ich mich nun seit zwei Tagen mit Ibuprofen durchgeschleppt habe, versuche ich es heute einmal ruhig angehen zu lassen. Ich frühstücke noch etwas und schaue ein wenig Youtube über VPN. Schließlich sehe ich ein, dass mein Rücken nachhaltig nur besser werden kann, wenn ich mich bewege. Also packe ich schließlich meinen Rucksack und mache mich auf den Weg in einen der angrenzenden Parks.
In die folgende Galerie haben sie sogar zwei digitale Fotos hinein verirrt. Ich bin nach wie vor von der Qualität des Silbersalz Films begeistert.
Das Wetter ist leider wie die ganze Woche schon eher suboptimal, bewölkt und ein wenig nieselt es von Zeit zu Zeit. Mein Rücken freut sich allerdings ob der Bewegung und zeigt dies dann auch durch zumindest temporäre Schmerzfreiheit. In Joans Schule ist derweil heute kein regulärer Unterricht, sondern eine Feier für die 14-jährigen Schüler. Vermutlich so etwas wie die Jugendweihe, wie sie in der ehemaligen DDR gefeiert wurde.
Da sich die Festivität etwas länger hinzieht, verdinge ich mir die Zeit im Park. Dort treffe ich auf mehrere Menschen, die sich der körperlichen Ertüchtigung hingeben und eine Art Yoga oder an Kampfsport angelehnte Atemübungen durchführen. Zwischen baumhohen Bambushecken schlängeln sich steinerne Pfade durch den Park. Mittendrin ist plötzlich ein gut 3m hoher Felsen zu sehen, wie wir ihn schon aus den Gärten, die wir besucht haben, kennen. Daneben steht ein Mann und meditiert. Ich will ihn nicht stören, doch als ich später wiederkomme, um das Ganze zu fotografieren steht er immer noch da. Also begnüge ich mich mit einem Foto ohne Mann und gehe weiter.
Die folgende Galerie zeigt einige Eindrücke aus der riesigen Parkanlage. Da ich in der Olympus noch einen Tungsten Film geladen hatte, gibt es hier zwei Unterschiedliche Farbtemperaturen. Da mir aber der individuelle Look der Bilder wichtig war, habe ich dies so belassen.
Neben dem „Bambuspark“, wie ich das andere Areal genannt habe, befindet sich eine wunderschöne Altstadt-Anlage, welche gerade neu gestaltet wurde, bzw. noch immer gestaltet wird.
Nachdem Joan endlich Feierabend hat, gehen wir in ein Restaurant, was uns von ihrer Kollegin empfohlen wurde. Heute essen wir Nudeln und Suppe. Wirklich herausragend, wenn auch nicht ganz günstig. Für die zwei Nudelportionen werden immerhin gute 100 Yuan fällig.
Im Anschluss spazieren wir noch durch den Park und machen uns dann mit einem kleinen Umweg über einen Einkaufsladen und einen sauteuren Obstladen, auf den Heimweg. Die Sache mit dem Obstladen wurmt meine Joan sehr. Lassen wir dort für eine Ananas und zwei Kilo Äpfel doch 90 Yuan, umgerechnet 11 Euro. Mir kommt es zuerst nicht zu teuer vor, bin ich doch die Preise in Deutschland mit 3€ pro Kilo Äpfel gewohnt und 4€ für eine Ananas sind jetzt auch nicht wirklich Mondpreise in DE. Aber in China, wo viele Menschen von vielleicht 1000 Yuan im Monat leben müssen, unbezahlbar. Richtig bewusst wird mir der dreiste Preis aber erst morgen, wenn wir Ananas bei einer Straßenhändlerin bei Ihrem Apartment kaufen werden.
Zu Hause angekommen sehen wir noch einen Film und gehen dann ins Bett.